CFD Handel – Betrug oder seriöses Geschäftsmodell? Informationen vom Anwalt

CFDs (englisch: contracts for difference; deutsch: Differenzkontrakte) sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da sie sowohl für Großinvestoren als auch für Kleinanleger geeignet sind. Oft vermuten die Anleger aber auch Betrug und Manipulationen. Zu Recht?

Besonders beliebt ist das CFD Trading auch deshalb, weil damit überproportional hohe Gewinne realisiert werden können.

CFD – grundlegende Informationen

Der Begriff CFD steht für “Contract for difference” und bezeichnet eine Art derivate Handelsinstrumente, bei denen es auf den Unterschied zwischen dem Kauf- und dem Verkaufskurs eines Basiswertes ankommt. CFDs Trader machen somit eine Art Wette auf eine bestimmte Kursentwicklung eines Basiswerts.

CFD – Fälle von Manipulationen und Betrug? Erfahrungen von CFD Tradern

Es gibt immer mehr CFD Trader, die von negativen Erfahrungen berichten. Dies trifft insbesondere auf nicht lizenzierte Plattformen für CFD Trades zu.  Firmen für CFD Handel können praktisch an jedem beliebigen Ort der Welt ihren Sitz haben. Denn sie betreiben ihr Geschäft nahezu ausschließlich im Internet, per Email und Telefon. Manche Unternehmen für CFD Trading behaupten, dass sie in vertrauenswürdigen Finanzmetropolen wie London, Frankfurt oder Dublin sitzen. Bei einigen Firmen ist diese Information allerdings schlicht und einfach frei erfunden. Die Plattformen befinden sich dann vielmehr an weniger bekannten und vertrauenswürdigen Orten, so wie Belize, Ajeltake Island, Marshall Islands oder andere Inseln. In der Tat gibt es viele schwarze Schafe auf dem Markt, die nicht lizenziert sind und bei denen der Verdacht auf Betrug und Abzocke besteht. Es kann aber nicht allgemein behauptet werden, dass es sich beim CFD Handel immer um Betrug handelt. Vielmehr muss im Einzelfall genau geprüft werden, ob Anzeichen für Betrug und Manipulationen liegen oder die Verluste einfach auf falsche Trading Prognosen zurückzuführen sind.

CFDs und Basiswerte

Die Basiswerte im CFD Handel können sehr vielfältig sein – Rohstoffe, Aktien, Devisen, Indizes, Anleihen u.a. Insbesondere die Aktienindizes erfreuen sich großer Beliebtheit.

CFD Handel – geringer Kapitaleinsatz und überproportionale Gewinnchancen?

CFD Trader setzen auf steigende (long) oder fallende (short) Handelskurse und können aufgrund eines Hebeleffekts überproportional große Gewinne erzielen. Den großen Gewinnen stehen aber auch überproportional große Verlustrisiken entgegen. Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht BaFin hat aufgrund der erheblichen und oft nicht kalkulierbaren Verlustrisiken die CFDs mit Nachschusspflicht für unzulässig erklärt und damit eindeutig gezeigt, dass sie diese Finanzinstrumente für sehr risikoträchtig hält. Um die finanziellen Risiken zu begrenzen besteht die Möglichkeit sog. „Stoploss“ zu vereinbaren.

CFDs – Verluste erlitten?             

Bei Verlusten mit CFDs kann sich einerseits das allgemeine Trading-Risiko realisieren, dass man auf die falsche Kursentwicklung setzt. Andererseits gibt es aber auch Fälle, in denen der CFD Broker die Verluste verursacht hat, indem er vertragliche Pflichtverletzungen begangen hat. Diese können vielfältig sein, so zum Beispiel wenn die „Stoploss“-Vereinbarungen nicht vertragsgemäß ausgeführt worden sind. Außerdem gibt es durchaus auch Fälle, die an der Grenze zum Betrug sind und bei denen etwa die Handelskurse manipuliert werden. Geschädigte Trader sollten sich daher bei Verdacht auf vertragliche Pflichtverletzungen und Betrug an einen erfahrenen Rechtsanwalt wenden, der ihren Fall und ihre Vorgehensmöglichkeiten genauer überprüfen kann.

 

CFD Handel- neue Regeln?

Die ESMA (European Securities and Markets Authority, deutsch – Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) hat am 27.03.2018 ein Dokument veröffentlicht, in dem Einschränkungen im CFD Handel in Aussicht gestellt werden. Konkret werden folgende Veränderungen dargestellt:

  1. Leverage limits on the opening of a position by a retail client from 30:1 to 2:1, which
    vary according to the volatility of the underlying:
    – 30:1 for major currency pairs;
    – 20:1 for non-major currency pairs, gold and major indices;
    – 10:1 for commodities other than gold and non-major equity indices;
    – 5:1 for individual equities and other reference values;
    – 2:1 for cryptocurrencies;
  2. A margin close out rule on a per account basis. This will standardise the percentage of
    margin (at 50% of minimum required margin) at which providers are required to close
    out one or more retail client’s open CFDs;
  3. Negative balance protection on a per account basis. This will provide an overall
    guaranteed limit on retail client losses;
  4. A restriction on the incentives offered to trade CFDs; and
  5. A standardised risk warning, including the percentage of losses on a CFD provider’s
    retail investor accounts.

 

Die LAWMUC Rechtsanwälte stehen betroffenen Anlegern in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz kurzfristig für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung.