Grauer Kapitalmarkt

Grauer Kapitalmarkt – wichtige Informationen zum Thema „Grauer Kapitalmarkt“

Alle Unternehmen, die keine Erlaubnis von der BaFin benötigen und ohne eine staatliche Kontrolle und Aufsicht auf dem Finanzmarkt tätig sind, sind auf dem sog. grauen Kapitalmarkt tätig. Sammelt ein Unternehmen Kapital am Grauen Markt, heißt es nicht  automatisch, dass es sich dabei um riskante oder illegale Geschäfte handelt. Manche Unternehmen wollen allerdings durch bestimmte Gestaltungsmöglichkeiten die Kontrolle der BaFin umgehen. Es gibt verschiedene Indizien, die darauf hindeuten können, dass ein Angebot riskant ist. Da die auf dem grauen Kapitalmarkt tätigen Unternehmen nicht direkt beaufsichtigt werden, sollten Investoren bei den von ihnen angebotenen Produkten besonders vorsichtig sein.

Grauer Kapitalmarkt – Besonderheiten bei Produkten auf dem grauen Kapitalmarkt

Unternehmen, die Produkte auf dem grauen Kapitalmarkt anbieten, stellen ihren Kunden insbesondere folgende Vorteile in Aussicht:

  • überdurchschnittlich hohe Renditen
  • die Kapitalanlage wird als sehr sicher angepriesen
  • oft wird auch mit „ethisch korrekten“ oder besonders „fairen“ Investments geworben

Grauer Kapitalmarkt – Investitionsformen

Die Investment-Angebote auf dem grauen Kapitalmarkt können sehr vielfältig sein –Unternehmensbeteiligungen, Orderschuldverschreibungen, Crowdfunding, Direktinvestments, Gold- oder Edelmetallsparpläne, unterschiedliche Darlehensformen, verschiedene hybride Anleiheformen, Sparpläne für Gold oder sonstige Edelmetalle u.a.

Grauer Kapitalmarkt – Gefahren für die Anleger – Informationen vom Rechtsanwalt

Anleger, die sich für Investitionen auf dem grauen Kapitalmarkt interessieren, sollten sich am besten rechtzeitig an einen erfahrenen Rechtsanwalt wenden, bevor sie ihr Geld in unbekannten Geldanlagen investieren. Insbesondere auf folgende Gefahren muss stets geachtet werden:

  • Auf dem grauen Kapitalmarkt gibt es keine Produktkontrolle, so dass man sehr genau auf das „kleingedruckte“ achten sollte.
  • Da die Anbieter keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, müssen die Seriosität und Bonität der Anbieter, Initiatoren und Geschäftsleiter genau unter die Lupe genommen werden.
  • Inwieweit ein Geschäftsmodell oder ein Investment wirtschaftlich tragfähig ist, kann erst nach einer eingehenden Überprüfung festgestellt werden. Die Aussagen der Berater sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen.
  • Auch die laufende Tätigkeit des Unternehmens wird nicht beobachtet, so dass sich Anleger genau über ihre Rechte bei schlechter Unternehmensführung informieren sollten.

 

Grauer Kapitalmarkt – woher bekommt man zuverlässige Informationen über die Angebote und die Anbieter?

Anleger können sich zum einen an einen kompetenten Rechtsanwalt wenden, der Erfahrung auf den Gebieten des Bank- und Kapitalmarktrechts und des allgemeinen Wirtschaftsrechts hat. Auch in dem Prospekt für das angebotene Investment sind wichtige Informationen zu finden. Allerdings besteht nicht bei allen Investments eine Prospektpflicht. Ein Prospekt ist etwa bei folgenden Investitionsformen vorgesehen – Wertpapiere, Genussrechte und
andere Unternehmensanteile. Außerdem sind die Prospekte in der Regel sehr umfangreich, so dass nur sehr erfahrene und juristisch versierte Investoren sämtliche Informationen richtig einordnen können. Insbesondere die Angeben bezüglich folgender Punkte sind von erheblicher Bedeutung – Risiken, Sicherheiten, Garantien, Anlagebedingungen, Finanzzahlen sowie die Informationen zu den Risiken des Investments, Mittelverwendung, Anlagestrategie  und Provisionen.

 

Grauer Kapitalmarkt – Aufgaben der BaFin

Anleger sollten wissen, dass selbst eine Überprüfung der Prospekte durch die BaFin keine „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ ist. Denn die BaFin prüft dabei nicht, ob die Anlage
sicher und werthaltig ist ob der Anbieter seriös, zuverlässig und zahlungsfähig ist. Auch die Richtigkeit der Angaben und Prognosen wird nicht überprüft. Vielmehr stellt die BaFin lediglich fest, ob der jeweilige Prospekt die gesetzlich geforderten Mindestinformationen zum Anbieter und zum angebotenen Produkt enthält.

 

Grauer Kapitalmarkt – kein Prospekt – was bedeutet das?

In vielen Fällen gibt es keinen von der BaFin geprüften Prospekt. Dann ist besondere Vorsicht geboten. Anleger sollten sich bei solchen Investments aus anderen Quellen über das Unternehmen und die konkrete Geldanlage informieren. Die Informationsquelle sollte zuverlässig und neutral sein. Es sollten nicht nur die Vorteile, sondern auch sämtliche Risiken der Geldanlage dargestellt werden.

 

Grauer Kapitalmarkt – Verluste erlitten?

Laut Berechnungen des Bundeskriminalamts verlieren Anleger jedes Jahr zwischen 20 und 25 Milliarden Euro bei Geschäften auf dem grauen Kapitalmarkt. In vielen Fällen besteht auch der Verdacht des Betruges. Anleger, die bei Investitionen auf dem grauen Kapitalmarkt Geld verloren haben, sollten sich schnell an einen erfahrenen Rechtsanwalt wenden. Dieser kann die Ansprüche des Anlegers und die verschiedenen Vorgehensmöglichkeiten überprüfen. In vielen Fällen stehen den Betroffenen Schadensersatzansprüche zu. Diese sollten schnell und effizient durchgesetzt werden.

 

Grauer Kapitalmarkt – Checkliste für Investoren 

  • Gibt es zuverlässige und vertrauenswürdige Informationen zum Unternehmen und seinen Produkten?
  • Geht es dabei um unbekannte und vermeintlich besonders neue, innovative und
    ethisch korrekte Produkte? Lässt sich das Geschäftsmodell überprüfen?
  • Wo ist der Sitz des Unternehmens? Bei ausländischen Unternehmen sollte man grundsätzlich vorsichtiger sein.
  • Werden zugleich hohe Zinsen und ein sicheres Investment angeboten? In der Regel sind bei sicheren Geldanlagen keine überdurchschnittlichen Renditen möglich.
  • Wird eine Nachschusspflicht vereinbart? Dann sollten Sie die Risiken ganz genau kalkulieren.
  • Eine besonders wichtige und allgemein gültige Regel – Sie sollten nur dann investieren, wenn Sie die angebotene Geldanlage auch wirklich verstehen.